Arbeit

In ANKER-Zentren herrscht ein striktes Arbeitsverbot – eine Erlaubnis für eine reguläre Arbeit oder Ausbildung zu erhalten, ist ausgeschlossen. Die einzige Ausnahme sind sogenannte 80 Cent-Jobs, die vereinzelt vergeben werden und hauptsächlich unterstützende Hausmeistertätigkeiten umfassen. In diesen Jobs können sich Bewohner:innen zusätzlich zu ihrem Existenzminimum ganze 80 Cent pro Stunde dazuverdienen. Alle anderen sind zur […]

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Bildung und Kinderbetreuung

Nach dem bayerischen Schulgesetz beginnt die Schulpflicht für geflüchtete Kinder und Jugendliche erst drei Monate nach deren Einreise. Solange erhalten sie größtenteils keinen Unterricht. Auch danach dürfen die meisten Kinder und Jugendlichen keine Regelschulen besuchen, sondern werden in eigens eingerichteten Lagerschulen unterrichtet, in denen hauptsächlich Deutschstunden angeboten werden. Zudem gibt es keine angemessene Unterteilung der […]

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Strukturelle Gewalt

In der grundsätzlichen Struktur der ANKER-Zentren ist ein enormes Konfliktpotential schon angelegt. Die hohe Anzahl an Bewohner:innen, die räumliche Enge und die Isolation, die fehlenden Schutz- und Rückzugsmöglichkeiten – all das schafft Spannungen, die sich irgendwann einmal lösen müssen. Und wenn ein Konflikt ausbricht, eskaliert dieser durch das gewalttätige Eingreifen des Sicherheitspersonals oftmals erst richtig […]

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Vulnerable Personen

Vulnerable Personen sind Menschen, die eines besonderen Schutzes oder besonderer Betreuung bedürfen: Kinder, (schwangere) Frauen, ältere Menschen, Menschen mit Behinderung sowie LGBTIQ*, also homo-, trans- oder intersexuelle Personen. Für sie ist die Situation in großen Lagern wie den bayerischen ANKER-Zentren besonders prekär, auf ihre besonderen Bedürfnisse wird dort nicht eingegangen. Kinder haben wenige Spielmöglichkeiten, Spielplätze […]

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Privatsphäre

In ANKER-Zentren wird die Privatsphäre der Bewohner:innen massiv beschnitten. Sie sind in Mehrbettzimmern untergebracht und müssen sich Bäder, Toiletten und Gemeinschaftsräume mit bis zu 16 Personen teilen. Teils bestehen die Unterkünfte auch einfach nur aus riesigen Hallen, die durch Bretter oder Bauzäune abgeteilt werden. Die Menschen können ihre Zimmer oftmals nicht verschließen und das Sicherheitspersonal […]

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Monatelange Isolation

Zäune umgeben die ANKER-Zentren, Sicherheitspersonal patrouilliert und kontrolliert, unangemeldeten Personen wird der Zutritt verwehrt. Ehrenamtliche oder juristischer Beistand kommen oftmals nicht hinein. Die Lager befinden sich vielfach weit außerhalb, weit entfernt von größeren Städten und Stadtzentren oder gar komplett im bayerischen Hinterland. Keine kulturellen Angebote, keine sozialen Kontakte zur Bevölkerung, keine Ablenkung. Öffentlicher Nahverkehr ist […]

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Verpflegung

Besonders Verpflegung und Ernährung werden durch das Sachleistungsprinzip zum Problem. Die Menschen in den Lagern dürfen nicht selbst entscheiden, wie sie sich und ihre Familien ernähren wollen, sie müssen das essen, was die Kantinen der ANKER-Zentren anbieten. Doch dieses Essen ist sehr einseitig. Die unterschiedlichen kulturellen Essensgewohnheiten werden ignoriert, vegetarische oder vegane Verpflegung steht selten […]

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Sachleistungsprinzip

Zum Konzept der ANKER-Zentren gehört das Sachleistungsprinzip. Konkret bedeutet das: es gibt Essen aus der Kantine und vorgepackte Hygienepakete, Fahrkarten und Kleidung werden vom Zentrum ausgegeben, die Gesundheitsversorgung wird ausschließlich durch spezielle Lagerärzt:innen ermöglicht. Eine freie Wahl gibt es nicht – nicht beim Essen, nicht beim Duschgel, nicht bei der ärztlichen Versorgung. Abhängig von der […]

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Material – Unterbringung in Bayern

Bayerisches Landesrecht Bayern hat die bundes- und europaweiten Regelungen durch eigene verschärft. Hier finden Sie die relevanten Gesetze und Verordnungen auf Landesebene. Gesetz über die Aufnahme und Unterbringung der Leistungsberechtigten nach dem Asylbewerberleistungsgesetz (AufnG) Das AufnG legt fest, dass alle Geflüchteten, die Leistungen nach dem AsylbLG erhalten, in Sammellagern leben müssen. Damit sind sie in […]

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