Zunehmend Gewalt gegen Geflüchtete – Was tun?

Erstmals seit 2015 steigen Angriffe auf Geflüchtete wieder an, fast täglich gibt es neue Gewaltmeldungen. In Bayern kam es 2023 bereits zu mehreren Anschlägen auf Unterkünfte oder rassistischen Tumulten bei Gemeindesitzungen zu geplanten Unterkünften für Geflüchtete. Dahinter stecken oft gezielte Aktionen rechter Organisationen wie der AFD oder der neonazistischen Kleinstpartei „Der dritte Weg“.

Wir beobachten die jüngsten Ereignisse mit Entsetzen und appellieren an Bürger*innen und Behörden, sich Nazis und rechten Übergriffen konsequent in den Weg zu stellen. Doch was kann als Einzelperson, Initiative oder Behörde überhaupt getan werden?

Alle Beratungsstellen beraten vertraulich und anonym

B.U.D. Bayern: Beratung, Unterstützung und Dokumentation für Betroffene rechter Gewalt

Mobile Beratung: Unterstützung bei Vorfällen mit neonazistischem, extrem rechtem, rechtspopulistischem und rassistischem Hintergrund

BEFORE München: Beratungsstelle für Betroffene von rechter und menschenfeindlicher Gewalt und Diskriminierung in München

RIAS Bayern: Meldestelle und Unterstützung für Betroffene von Antisemitismus in Bayern

MIA: Melde- und Informationsstelle für antiziganistische Gewalt

Flüchtlingsräte: Beratung und Unterstützung für Geflüchtete und Migrant*innen

  • Hate Aid: Beratung und Unterstützung für Betroffene von Hass im Internet
  • OFEK: Beratung bei antisemitischen Vorfällen
  • Bei Kenntnis von geplanten Bürger*innenversammlungen oder Protesten zum gegen Geflüchtete, melden Sie sich bei der Mobilen Beratung. Diese unterstützt anonym und vertraulich bei möglichen Handlungsschritten.
  • Zeigen Sie sich solidarisch mit Geflüchteten! Sie leben in Gemeinschaftsunterkünften häufig unter widrigsten Bedingungen.
  • Lassen Sie sich nicht von Nazis vor den Karren spannen! Den Rechten geht es nur darum, Sie für ihre eigene Strategie zu instrumentalisieren.
  • Glauben Sie nicht allen Legenden die über Geflüchtete erzählt werden. Viele Gerüchte dienen Rechten für ihre rassistische Propaganda.
  • Bei Unsicherheiten sprechen Sie gerne die oben genannten Beratungsstellen an.
  • Wenn Sie Kenntnis von geplanten Informationsveranstaltungen haben oder diese selbst organisieren oder, lassen Sie sich im Vorfeld von der Mobilen Beratung beraten, um einer möglichen Vereinnahmung durch rechte Kräfte adäquat begegnen zu können.
  • Schließen Sie rechte Agitator*innen konsequent aus Versammlungen aus. Wenn das nicht möglich ist, halten Sie dagegen – überlassen Sie den Diskurs und den Tenor der Versammlung nicht den Rechten.
  • Sorgen Sie für einen besseren Schutz der Geflüchteten in Ihrer Gemeinde. Auch hier können die oben genannten Beratungsstellen unterstützen.
  • Machen Sie sich für eine Unterbringung von Geflüchteten in Wohnungen statt in Gemeinschaftsunterkünften stark! Gemeinschaftsunterkünfte sorgen durch ihre oft menschenunwürdigen Bedingungen für Frustration bei Geflüchteten und für Verunsicherung bei einem Teil der Bevölkerung vor Ort.