Umgang mit ukrainischen Geflüchteten

Bayerischer Flüchtlingsrat verurteilt Vorschläge von CSU und CDU im Bundestag

Der Bayerische Flüchtlingsrat kritisiert die jüngsten Vorschläge von CSU und CDU im Deutschen Bundestag scharf, wonach ukrainische Geflüchtete entweder einer Arbeit nachgehen oder in ihre Heimat zurückkehren sollen. Diese Forderungen ignorieren die schwierige Situation, in der sich viele der Betroffenen befinden, und widersprechen grundlegenden internationalen Prinzipien.

Die Forderung, dass ukrainische Geflüchtete entweder arbeiten oder nach Hause gehen sollen, zeugt von einem mangelnden Verständnis der komplexen Realität, in der sich viele dieser Menschen befinden. „Geflüchtete kommen oft mit traumatischen Erlebnissen. Ein großer Anteil der Geflüchteten aus der Ukraine sind ältere Menschen, Kinder und alleinerziehende Frauen, die besondere Hürden bewältigen müssen, die einer sofortigen Arbeitsaufnahme entgegenstehen“, erklärt Arif Haidary vom Bayerischen Flüchtlingsrat. „Ein solch pauschaler Druck auf Geflüchtete ist nicht nur unrealistisch, sondern auch unmenschlich.

Besonders besorgniserregend ist die Androhung von Abschiebungen in die Ukraine. Der Bayerische Flüchtlingsrat weist darauf hin, dass die Sicherheitslage in der Ukraine weiterhin instabil ist und die Rückkehr in ein Krisengebiet eine erhebliche Gefahr für das Leben und die Gesundheit der Betroffenen darstellt. Abschiebungen in die Ukraine sind derzeit unverantwortlich und dürfen nicht umgesetzt werden.

Der Bayerische Flüchtlingsrat appelliert an die Politik, sich an den Bedürfnissen und der Realität der Geflüchteten zu orientieren. Statt Druck und Drohungen braucht es Unterstützung und Integrationsmaßnahmen, die den Menschen helfen, in Deutschland Fuß zu fassen. Dazu gehören Sprachkurse, psychologische Betreuung, Kinderbetreuung und eine schrittweise Vermittlung in den Arbeitsmarkt.

Der Bayerische Flüchtlingsrat fordert die Bundesregierung und alle politischen Akteur:innen auf, sich solidarisch mit Menschen, die sich auf der Flucht befinden, zu zeigen und eine Politik zu verfolgen, die auf Menschlichkeit und Respekt basiert. „Flucht ist kein Verbrechen und Geflüchtete sind keine Last, sondern Menschen in Not, die Hilfe brauchen“, betont Arif Haidary.